Basisdemokratisch: das weiße Shirt
Es bedient mit Minimalismus den Code der Moderne und kennt dabei kein Alter. Das macht es zum Klassiker. Schlicht, simpel – ein Standard im Männermode-Kleiderschrank. Erfahren Sie, was ein gutes weißes Shirt auszeichnet.
Es ist eines der meist getragenen Oberteile der Zeitgeschichte. Lässig zur Jeans kombiniert, betont es den Oberkörper, als Unterzug passt es zu Hemd oder Pullover. Das weiße Shirt ist zeitlos und dennoch bedeutungsvoll, strahlt Neutralität und Reinheit aus. Ursprünglich als Unterwäsche getragen, hat es sich zu einem unverzichtbaren Basic entwickelt.
Der perfekte Sitz
Entscheidend für die überzeugende Wirkung ist der richtige Sitz. Die Position der Schulternaht gibt Auskunft über die passende Größe. Diese sollte genau am Rand der Schulter liegen. Sitzt die Naht tiefer, ist das Shirt vermutlich zu groß, liegt sie höher, ist es eher zu klein. Auch die korrekte Länge ist entscheidend. Die liegt vor, wenn das Kurzarmshirt den Bund der Hose etwa eine Handbreit bedeckt. So bleibt genügend Spielraum, um es in die Hose hineinzustecken, ohne dass es herausrutscht. Über der Hose getragen, sieht es immer noch gut aus. Ein kleiner Trick dabei: Heben Sie bei der Anprobe die Arme. Ist der Bauch frei, ist es zu kurz, ist der Gürtel sichtbar, passt das T-Shirt genau. Der Ärmel schmiegt sich idealerweise leicht an den Oberarm an und bedeckt diesen etwa zur Hälfte.
Ein Ursprung, viele Kreationen
Ein T-Shirt mit Rundhalsausschnitt ist klassisch und zeitlos. Es passt zu vielen Gelegenheiten und lässt sich vielseitig kombinieren. Dient es als Unterzug, sollte der Kragen nicht zu eng am Hals anliegen und etwas tiefer geschnitten sein, sodass es unter Pullover oder Hemd nicht zu sehen ist.
Der V-Ausschnitt ist eine smarte Alternative zum herkömmlichen Rundhals-Shirt. Aufgrund seiner Form streckt es optisch den Oberkörper, der Hals kommt mehr zur Geltung. Um unter Hemd oder Pullover unsichtbar zu bleiben, sollte der Ausschnitt tief genug sein, beim Solo-Tragen jedoch nicht das Schlüsselbein zeigen.
Das Poloshirt verbindet Sportlichkeit mit Chic. Mit kleinem Klappkragen und kurzer Knopfleiste gilt es als die smarte Weiterentwicklung des legeren T-Shirts, wirkt dabei formell, aber nicht so streng wie ein Hemd.
Die Kragenform mit der charakteristischen Knopfleiste am Ausschnitt verdankt seinen Namen dem lokalen Ruderteam aus dem englischen Dorf Henley-on-Thames. Mit seinem lässigen Charakter und den meist langen Ärmeln ist es ideale Alternative zum klassischen Shirt.
Wie eine zweite Haut sollte sich das perfekte Shirt anfühlen – schön weich, leicht, anschmiegsam und atmungsaktiv. Einher geht das mit qualitativ hochwertiger Baumwolle, die für die Herstellung verwendet wird. Je länger die Baumwollfasern sind und je höher der Baumwoll-Anteil, desto formbeständiger ist der Jersey-Stoff. Auch die Farbe bleibt, trotz vieler Wäschen in der Maschine, lange schön.
Haben Sie das perfekt sitzende T-Shirt erstmal gefunden, ist das Styling eine einfache Angelegenheit. Mit sehr wenig Aufwand kann es nahezu immer getragen werden. Unabhängig vom Look für den Sie sich entscheiden, verleiht es Ihnen eine moderne Ausstrahlung – dabei reicht sein Ursprung weit zurück.
Einfach mal zur Schere greifen
Ende des 19. Jahrhunderts trugen amerikanische Arbeiter unter ihrer Arbeitskleidung Ganzkörperunterwäsche. Das waren Overalls aus Wolle, die vorn zum Knöpfen waren und als Barriere zwischen Haut und Kleidung zur Schweißabsorbierung dienten. Als die Wäsche im Sommer zu warm wurde, griffen sie zur Schere: Kurzerhand schnitten die Arbeiter ihre sogenannten „union suits“ in der Mitte durch und kürzten die Ärmel.
Amerikanische Textilhersteller erkannten in den sehr laienhaften Verbesserungen der Arbeiter einen Trend. Sie begannen damit, Zweiteiler aus Baumwolle zu produzieren: lange Unterhosen und dazu ein knopfloses, kurzärmeliges Hemd, das sie als „Junggesellenunterhemd“ bezeichneten. Die Form dieses neugeschaffenen T-Shirts verleiht ihm schließlich seinen Namen, weil es ausgebreitet an den Buchstaben „T“ erinnert.
Im Laufe der Zeit erkannte auch die US-Armee den Vorteil der neuen Baumwollartikel. Im Vergleich zu der schweren Wollkleidung waren sie leicht und luftig. Außerdem konnten sie das T-Shirt auch als Handtuch verwenden. Die Vorteile lagen also auf der Hand und das „tee“ wurde Teil der offiziellen Uniform der Armee.
Eine Jugend rebelliert
Nach dem Zweiten Weltkrieg behielten die Soldaten die weißen T-Shirts in ihrer Freizeit an und verhalfen ihnen so zu mehr Bekanntheit. Dennoch war es weiterhin verpönt, sich im Alltag mit einem weißen T-Shirt zu zeigen. Es galt gemeinhin immer noch als Unterhemd. Die Jugend der 1950er Jahre sah das anders: Das weiße T-Shirt wurde Symbol einer Jugendkultur, die sich gegen konservative Konventionen stellte. Ins Rampenlicht der Mode schaffte es das T-Shirt schließlich durch die Unterstützung von zwei Hollywood-Schauspielern: 1951 trug Marlon Brando es im Film „Endstation Sehnsucht“, ein paar Jahre später revolutionierte James Dean mit seinem Auftritt in „… denn sie wissen nicht, was sie tun“ den Kleidungsstil einer ganzen Generation.